Trotzdem hat die Technik Grenzen. Die Stiftung Warentest bewertete 2020 keine der Apps in Gobbins Vergleich besser als befriedigend. "Seitdem hat sich natürlich alles noch ein bisschen verbessert", sagt der Testredakteur.
Aber neben Problemen mit mehrdeutigen Vokabeln, Fachsprache oder Spezialbegriffen aus verschiedenen Bereichen tut sich die Software auch mit Humor oder Ironie schwer, weiß Gobbin. "Ganz ganz schwierig wird es bei bildlicher und poetischer Sprache oder Redewendungen."
Und auch beim Datenschutz gibt es teilweise Fragezeichen. Einige der Apps, die es sowohl für Android als auch für iOS gibt, sendeten im Vergleich der Warentester Daten an Facebook. Andere wollten Zugriff auf Standort oder Adressbuch.
Eine weitere Schwäche sind sexistische oder rassistische Übersetzungen. "Die Programmierung selbst ist eigentlich neutral", erklärt Oliver Czulo, Professor für Übersetzungswissenschaft an der Uni Leipzig. Aber die Software lernt anhand menschlicher Daten, also real existierendem Textmaterial – und übernimmt entsprechende Muster.